Im Mittelalter gehörte der Grund und Boden meist nicht dem Bauern, sondern einem sogenannten Grundherrn. Etwa 18 % aller Höfe waren freies Eigentum der Bauern. Die übrigen Höfe waren zu Lehen, Leibrecht oder Freistift an die Bauern ausgegeben, und zwar von einem Grundherrn. Die Grafschaft Haag, ein Adeliger, eine Pfarrei oder ein Kloster waren die häufigsten Grundherrn im Haager Land. Die Grundherrn im Einzelnen: Grundherrschaft in der Grafschaft im Jahre 1566 (ohne Herrschaft Hohenburg): | 291 | Freie Bauern (Wehrbauern) | 18 % | 232 | Lehenshöfe der Grafschaft Haag (Wehrbauern) | 14 % | 18 | Lehenshöfe der Herrschaft Hohenburg (Wehrbauern) | 1 % | 7 | Lehenshöfe der Hofmark Schönbrunn (Wehrbauern) | 0,4 % | 548 | Wehrbauern insgesamt | 33,4 % | 210 | Leibrechter der Grafschaft Haag | | 147 | Leibrechter der Herrschaft Hohenburg | | 41 | Leibrechter und Stiftsbauern Kloster Isen | | 26 | Leibrechter und Stiftsbauern Kloster Ramsau | | 11 | Leibrechter und Stiftsbauern Kloster Gars | | 164 | Leibrechts/Stiftsbauern der Pfarreien der Grafschaft (69 Kirchdorf, 43 Schwindau, 18 Schwindkirchen, 15 Mehring, 14 Albaching, 5 Rieden) | | 483 | Sonstige Leibrechter und Stiftsbauern | | 1092 | insgesamt Leibrechter und Stiftsbauern | 66,6 % | 1640 | Bauernanwesen insgesamt | 100 % | Hinzu kommen noch rund 300 Handwerker-Anwesen mit bäuerlicher Selbstversorgung. Eine Dokumentation der Grundherrschaften ist im Museum 6. Geschoss anhand einer topographischen Karte 1:25000 ausgestellt.
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