Ottonische Fluchtburg 936-1150
Die Modelle zur Baugeschichte zeigen schön die Entwicklung der Burg, aber wer war wohnte dort und war der damalige Burgherr?
Die Burg Haag ist spätestens 936 gebaut worden. Bis dahin gab es von König Heinrich I. ein Burgenprogramm, welches mit seinem Tod endete. Dieses Programm errichtete Burgen an strategisch wichtigen Punkten um gegen die Raubzüge der wilden Ungarn Verteidigungsstellen zu schaffen. Hier zogen dann die edelfreien Ritter „de Haga“ ein. Der erste urkundlich erwähnte Ritter war Huninger de Haga. Dieser hatte 4 Söhne mit den klingenden Namen Huninweh, Huninflor, Huninleit und Hunintot. Nachdem die einfallenden Reitervölker als Hunnen bekannt sind, lassen sich diese exotischen Namen gut erklären, heute würde sich wohl niemand diese Vornamen aussuchen – oder sucht noch jemand einen ungewöhnlichen Vornamen für seinen Nachwuchs?
Der ursprüngliche Bau war noch sehr würfelförmig mit seinem quadratischen Grundriss von 11,3 Metern und mit einer Höhe von 14,3 Metern auf 3 Geschossen. Auch entspricht die damalige Mauerstärke noch nicht der heutigen, diese wurde verstärkt als der Turm aufgestockt worden ist. Da der Bergfried ja seine Bewohner schützen sollte war der damalige Eingang in ca. 8 Metern Höhe und nur über eine hölzerne Treppe erreichbar. Diese konnte zu Verteidigungszwecken schnell wieder entfernt werden. Die Fenster auf der Ostseite wurden wohl hier vermehrt eingebaut um etwas Wärme mit der Morgensonne einzufangen, für heutige Verhältnisse wahrscheinlich nicht erwähnenswert warm.
Um 1120-1200 wanderte das Adelsgeschlecht in die klimatisch mildere Donaugegend ins Mühlviertel und in die Wachau nach Österreich aus. Danach geht die Geschichte mit dem nächsten Modell weiter….