Wer weis wie spät es ist?
Wer schaut nicht mal schnell auf die Kirchturmuhr, wenn man unterwegs wissen will wie spät es ist. Aber wie funktioniert das? Wir werfen mal einen Blick hinter die Kulissen und staunen über die Uhrmachertechnik unserer Kirchturmuhr. Pünktlich zum Zwölfuhrläuten sehen wir das Uhrwerk im vollen Einsatz. Es ist noch eindrucksvolles mechanisches Uhrwerk, ungefähr aus dem Jahr 1858.
Das Pendel der Uhr wird heute nicht mehr per Hand aufgezogen, das übernimmt mittlerweile ein Motor. Aber der Rest ist klassisches Handwerk. Mechanische Uhrwerke sind langlebig, erfordern jedoch Wartung und Pflege, aus diesem Grund wird unsere Kirchturmuhr einmal in der Woche nachgestellt, damit die Uhrzeit korrekt angezeigt wird.
Früher war das nicht so, denn bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mussten Reisende innerhalb Deutschlands ihre Uhr oft umstellen – jeder Ort hatte seine eigene Zeit. Vor 125 Jahren schloss sich das Deutsche Kaiserreich der mitteleuropäischen Zeitzone an, ab da schlugen dann alle Uhren gleich. Im Mittelalter schlug einem nur die Stunde. Dies hat den Ursprung aus den Klöstern, damit wurde der Tagesablauf festgelegt. Daher kommen auch Begriffe wie Terz (zur dritten Stunde) oder die Non (zur neunten). Die ersten Uhrmacher waren deshalb meist Mönche.
Früher hat die Kirchturmuhr quasi die Zeit der Menschen geregelt.
Und was wäre eine Kirchturmuhr ohne Glocken? Ein Blick in das Glockenstockwerk zeigt uns 4 Glocken, allerdings sind diese aus dem Jahre 1949. Die unteren beiden stammen aus einer Landshuter Glockengießerei, die oberen aus Erding.
Unsere alten Glocken wurden leider im Zuge der Glockendemontage während des zweiten Weltkriegs um 1941 abgebaut, wie 100.000 andere Glocken auch.